Jetzt sind wir Drehbuchautoren!


Geschichten schreiben, ja sogar Gedichte verfassen, das ist alles kein Problem mehr für uns, aber ein richtiges Drehbuch zu schreiben, davon hatten wir keine Ahnung. Darum luden wir einen richtigen Drehbuchautor zu uns in die Klasse ein. Er sollte uns helfen, ein Drehbuch zum Thema "Schule wie vor 100 Jahren" zu schreiben.

Am 21. Mai kam dann der Drehbuchautor Uwe Erichsen zu uns in die Klasse. Normalerweise schreibt er Krimis für das Fernsehen. Trotzdem konnte er uns auch zu unserem Thema eine Menge guter Tipps geben.
Als Herr Erichsen uns nach zwei Schulstunden verließ, war unser Drehbuch zwar noch nicht fertig, aber wir hatten jetzt genug gelernt, um es alleine beenden zu können.

Natürlich soll unsere Geschichte auch aufgeführt werden und zwar auf unserer Abschiedsfeier. Herr Erichsen besprach mit uns, worauf wir besonders achten müssen.


Auf der ersten Probe entstanden folgende Bilder:

 

LEHRER:

Du weißt, warum ich dich rausgeholt habe?

KEVIN:

Ja, Herr Lehrer.

LEHRER:

Warum denn?

KEVIN:

Ich habe Frösche aufgeblasen, Herr Lehrer.

LEHRER:

Zur Strafe schreibst du 50x: Ich darf keine Frösche aufblasen. Setzen!


 

LEHRER:

Wann hat Seine Majestät, unserer allergnädigster Kaiser Wilhelm II. Geburtstag?

Alle Schüler melden sich. Dazu legen sie die linke Hand offen auf den Tisch und stützen den Ellenbogen der rechten Hand darauf ab. Dann zeigen die Kinder mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf.

LEHRER:

Kevin?

KEVIN:

Seine Majestät, unser allergnädigster Kaiser Wilhelm II. hat am 27. Januar Geburtstag, Herr Lehrer.


LEHRER:

Du hast nicht gelernt. Warum?

BENEDIKT:

Ich habe es vergessen, Herr Lehrer.

LEHRER:

Bücken!

Lehrer holt zum Schlag mit dem Stock aus.


 

ALLE:

I help you and you help me.
Together we are strong - you'll see.

Help me, please, I don't understand.
Come over here, I'll give you a hand.

I help you and you help me.
Together we are strong - you'll see.

I'll help you, whenever you fall.
When you are sad give me a call.

I help you and you help me.
Together we are strong - you'll see.


Bei der Aufführung waren die Schauspieler natürlich kostümiert:

 

LEHRER:

Erhebt euch. Wir singen das Kaiserlied:


Einige Kinder haben sogar versucht nach dem Drehbuch einen Film zu dehen:

Sechs nach heutiger Mode gekleidete Schüler einer 4. Klasse (Mädchen mit Röcken), Jens, Kevin, Benedikt, Laura, Lea, Louisa gehen lebhaft auf die Schule zu.

SPRECHER:

(off)
Das sind Jens, Benedikt und ihre Klassenkameraden Kevin, Laura, Lea und Louisa. Sie sind gegen sieben Uhr aufgestanden, die meisten wohnen in der Nähe der Schule, einige von ihnen hat der Schulbus gebracht. Doch hören wir, was sie sich zu sagen haben ...

JENS:

Hast du gut geschlafen?

BENEDIKT:

Ich schlafe immer gut.

JENS:

Mein Opa war gestern bei uns.

BENEDIKT:

Hat er wieder von früher erzählt?

JENS:

Ja, aber diesmal hat er von seinem Opa erzählt.

BENEDIKT:

Vom Krieg?

JENS:

Nee. Von seiner Schule.

BENEDIKT:

Ooch, ist doch langweilig.

JENS:

Ich fand's lustig.


Der Lehrer kommt aus dem Schulgebäude. Er trägt einen schwarzen Anzug und ein weißes T-Shirt und blickt streng auf die Schüler. In der Hand hält er eine Glocke. Der Lehrer bimmelt mit der Glocke. Rasch stellen sich die Schüler in Zweierreihe auf und gehen in die Klasse.


 

Der Lehrer kommt herein. Er hat einen Stock in der Hand. Sofort verstummen alle Gespräche. Die Schüler erheben sich und stellen sich neben ihre Plätze. Dabei legen sie die Hände an die Beine und schauen dem Lehrer fest in die Augen.

LEHRER:

Guten Morgen, Kinder!

SCHÜLER:

(laut, im Chor)
Guten Morgen, Herr Lehrer!

LEHRER:

Setzen!


 

LEHRER:

Louisa, komm nach vorne. Und Lea, du auch.
(überreicht Louisa ein Fleißkärtchen)
Brav, Louisa, du hast deine Hausaufgaben sehr sauber gemacht, und dieses Mal besonders schön geschrieben. Weiter so!
Herzlichen Glückwunsch.

LOUISA:

(macht einen Knicks)
Danke, Herr Lehrer.


LEHRER:

Erhebt euch. Wir üben das Kaiserlied.

ALLE:

Der Kaiser ist ein lieber Mann
und wohnet in Berlin.
Und wär das nicht so weit von hier
so ging ich heut noch hin.

Und was ich bei dem Kaiser wollt?
Ich gäb ihm meine Hand
und brächt das schönste Blümchen ihm
was ich im Garten fand.

Und sagte dann: "In treuer Lieb
bring ich dies Blümchen dir."
Und dann lief ich geschwinde fort,
so wär ich wieder hier.


 

LEHRER:

Jens, sag die 12-er Reihe auf, die ihr für heute lernen solltet!


 

SPRECHER:

(off)
Stopp! Jetzt geht mir das aber zu weit! Ich will sofort wieder zurück in die Gegenwart. Da werden keine Kinder mehr geschlagen. Außerdem geht es heute in der Schule viel fröhlicher zu.

Klasse 4a (06/07)