Schule früher im Bergischen Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe


Das Leben vor 100 Jahren ist Thema im Sachunterricht. Natürlich interessiert uns ganz besonders, wie es den Kindern in der damaligen Zeit ergangen ist. Um Unterricht aus dieser Zeit zu erleben, machten wir uns mit der Klasse 3a auf zum Bergischen Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe.

Der Plan war, neben dem Schloss Bensberg im Park zu frühstücken. Aber der Stau auf der Autobahn ließ nur ein Frühstück am Museum zu, denn um 10 Uhr sollte die erste historische Unterrichtsstunde beginnen. Und "zu spät kommen" ging früher gar nicht.

Während die Klasse 3a in die Unterrichtsstunde ging, schauten wir uns im Museum um.

Wir lernten kennen, wie die Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelebt und gearbeitet haben.

Ein Foto aus dem Museumsführer zeigt ein Zimmer. Man sieht das Bett, im Vordergrund den Ofen und auch ein Spinnrad. Im Bergischen wurde früher viel Flachs versponnen.

Es gab auch das Dorfbackhaus, indem die Familien ihr Brot buken.

Wir besichtigten eine alte Scheune mit allen Geräten, die die Bauern früher brauchten.

Wir sahen ein mit Wasserkraft betriebenes historisches Hammerwerk und bewunderten den großen Amboss in der Grobschmiede.

Nach dem Rundgang im Freigelände verspürten wir wieder einen kleinen Hunger.

Sven hatte immer Kinder um sich herum, die ihm mit seinen Krücken halfen und der Rundgang so für ihn kein Problem war.

Und plötzlich stand sie da, Frau Gruber unser Fräulein Lehrerin für die nächste Stunde:

Natürlich in schwarzer Kleidung, hoch geschlossen - einziger Schmuck durfte eine Brosche sein.

Wir stellen uns zu zweit auf - eigentlich wie heute. Aber früher kamen zuerst die Jungen und dann die Mädchen.

So sah es damals im Klassenzimmer aus. Wir nehmen in Holzbänken Platz und unsere Lehrerin erklärt uns viele Dinge.

. Natürlich hampeln wir nicht in den Bänken herum, sondern sitzen wie es sich damals gehörte: Füße nebeneinander gestellt, Rücken angelehnt, Hände nebeneinandere auf dem Pult und die Augen nach vorne ausgerichtet.

Auch das Melden geht nach Vorschrift: linke Hand unter den rechten Ellbogen. Zurückhaltend muss das aussehen, nicht frech und vorwitzig.

Sprach man über den Kaiser, Friedrich Wilhelm den II., dann waren alle Augen auf sein Bild gerichtet und alle Kinder standen kerzengerade.

Der 27.Januar war immer ein besonderer Tag, denn da hatte der Kaiser Geburtstag und es gab keine Hausaufgaben auf.

Und so stehen wir heute vor dem Kaiserbild und singen sein Geburtstagslied "Der Kaiser ist ein lieben Mann" und zwar alle drei Strophen, die haben wir nämlich letzte Woche gelernt.

Frau Gruber begleitet uns dabei auf einem Harmonium. Früher musste nämlich jeder Lehrer oder jede Lehrerin 2 Instrumente spielen können. Das waren meist das Harmonium und die Geige. Das Harmonium funktioniert so wie eine Orgel. Mit den Pedalen pumpt Zina Luft in die Pfeifen und so werden die Töne erzeugt.

An diesem Tag kamen die Jungen und Mädchen in ihren Sonntagskleidern in die Schule.

Die Jungen hatten ein Hemd an mit einem großen Matrosenkragen. Jeder Junge hatte den Traum, in der kaiserlichen Marine zu dienen. So wie Tarik haben sie ausgesehen.

Die Mädchen trugen ein Kleid mit einer Schürze. Das lange Haar zu Zöpfen oder einem Zopf zusammengeflochten und eine Schleife im Haar.

Natürlich hat Zina in der rechten Schürzentasche auch ein weißes Taschentuch, das ihre Mutter noch mit einem Häkelrand verziert hat.

Unter dem strengen Blick der Fräulein Lehrerin legt sie es wieder ordentlich zusammen.

Natürlich hatten die Kinder, wenn sie damals zur Schule kamen, immer ihre "7 Sachen" im Ranzen:

Die Fibel, ein Rechenbuch, eine Bibel, ein Heft, ein Läppchen für die Feder oder eine Schwammdose für die Tafel, eine Griffeldose und die Tafel. Diese Dinge gehörten in einen Ranzen.

Und mit der Verabschiedung von unserer Lehrerin ist auch schon unsere Schulstunde um.

Interessant war es schon - aber jeden Tag alte Schule?