Unterricht mit Feuerwehrmann Gutsche


Herr Gutsche arbeitet bei der Berufsfeuerwehr in Köln. Außerdem ist er Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr Bedburg.

Heute besuchte er uns in der Schule.

Zuerst zeigte er uns seinen Pieper: "Sollte der Alarm schlagen, muss ich euch sofort verlassen und zur Wache fahren", erklärte er.

Natürlich kommt ein Feuerwehrmann nie ohne Feuerwehrauto, auch wenn sie - wie heute - sehr klein sind.

Herr Gutsche erklärte uns:

Normalerweise fährt das 1. Löschfahrzeug ungefähr 1 Wagenlänge am Einsatzobjekt vorbei, damit der Wagen mit der Drehleiter direkt vor dem brennenden Haus aufgestellt werden kann. Das 2. Löschfahrzeug stellt sich dann mit Abstand dahinter.

Die bekanntesten Drehleitern sind die der Bauart DL 23-12 (ohne Korb) oder DLK 23-12 (mit Korb). Wenn diese Wagen 12m vom brennenden Haus entfernt stehen, ist die oberste Kante der Leiter 23m über vom Boden - daher die Bezeichnung 23-12.

Dann führte uns Herr Gutsche einen Film vor. Wir erfuhren etwas über die Aufgaben der Feuerwehr, wie die Schläuche getrocknet und gereinigt werden, was passiert, wenn in der Wache ein Brand gemeldet wird, ...

Herr Gutsche hatte natürlich auch seine vollständige Ausrüstung dabei.

Jean-Luca durfte einmal seine feuerfeste Jacke anziehen. Wie ein Mantel sah die bei ihm aus - und schwer war die! An der Jacke baumelten eine Taschenlampe und ein Paar Handschuhe.

Die Hose wollte Herr Gutsche dann doch lieber selber anziehen. Weil bei der Feuerwehr immer alles ganz schnell gehen muss, stecken die Stiefel immer schon in den Hosenbeinen drin.

Eine Feuerwehrhose hat ganz besonders gut gepolsterte Knie. Warum wohl?
Klar: Rauch steigt immer nach oben. Deshalb bewegen sich Feuerwehrmänner in verrauchten Räumen immer in Bodennähe, also auf den Knien.

Ohne Helm geht natürlich gar nichts. Damit die Glut nicht in den Nacken fallen kann muss der Kragen der Jacke hochgeklappt werden.

Dieser Riesengürtel, den Jean-Luca jetzt um seinen Bauch hat, ist sehr praktisch, weil man viele nützliche Sachen daran befestigen kann: Totmannmelder, Karabinerhaken, …

Auch dieses rote Säckchen, in dem ein sehr stabiles Rettungsseil steckt, lässt sich mit einem Karabinerhaken am Gürtel befestigen.

Herr Gutsche gab Jean-Luca noch einen Feuerwehrschlauch und eine Axt in die Hand. Wir wussten gar nicht, dass ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz so viel mitschleppen muss.

Zur Ausrüstung eines Feuerwehrmannes gehört natürlich auch eine Flasche mit Atemluft. Als Herr Gutsche das Ventil kurz aufdrehte, zischte sofort Luft heraus. Das war sehr laut.

Herr Gutsche zog Jean-Luca eine Kopfschutzhaube an. So etwas tragen auch Rennfahrer unter ihrem Helm. Darüber kam die Maske mit dem Anschluss für die Sauerstoffflasche.

Plötzlich verstanden wir, warum Feuerwehrmänner - und natürlich auch Feuerwehrfrauen - körperlich richtig fit sein müssen.

Damit es erst gar nicht zu einem Brand kommt, sprach Herr Gutsche mit uns noch über den richtigen Umgang mit Feuer.

Magdalena sollte ein Streichholz anzünden. Da sie ihre langen Haare heute offen trug, musste sie besonders vorsichtig sein.

Klar, dass sie das Streichholz vom Körper weg anzündete.

Herr Gutsche zeigte uns einen Trick: Wenn man das angezündete Streichholz nach oben hält, brennt es länger und man verbrennt sich nicht so leicht die Finger.

Magdalena hat gut auf ihre Haare aufgepasst. Aber was wäre, wenn ...

Keine Bange - das sind nicht Magdalenas Haare.

Herr Gutsche hielt mit einer Zange ein paar Haare fest und ging damit in die Nähe einer brennenden Kerze. Sofort fingen die Haare Feuer:

Schon nach kurzer Zeit war von der Locke nur noch das übrig geblieben:

und ein fürchterlicher Gestank.

Für den letzten Versuch füllte Herr Gutsche etwas Spiritus in ein Gläschen. Und das soll brennen?

Herr Gutsche hielt ein brennendes Streichholz kurz oberhalb der Flüssigkeit in das Glas. Sofort entstand eine große Flamme, aber es war nicht die Flüssigkeit, die da brannte, sondern die Dämpfe, die aus dem Spiritus aufgestiegen waren.

Der Unterricht mit Herrn Gutsche war leider viel zu kurz. Wir hätten gerne noch weiter mit ihm experimentiert und gelernt.