KiRaKa macht Schule
KiRaKa, der Kinderradiokanal des WDR, soll mit dem Format "Musikschule" zu uns an die Schule kommen und von hier aus - zusammen mit uns - live senden? Wie soll das denn gehen?
Aber Frau Bernards und Frau Fett sagten nur: "Das schaffen wir!"
Schon Wochen vor unserem Sendetermin begannen wir mit den Vorbereitungen: Ab sofort musste alles, was wir sagten, "radiotauglich" sein. Vorher fragten wir oft: "Darf ich das mal zeigen?" Jetzt mussten wir versuchen, alles so zu erklären, dass man es auch "blind" verstehen konnte. Das war manchmal richtig schwierig.
Bisher kannten nur wenige von uns KiRaKa. Jetzt hörten wir immer öfter mal rein, denn schließlich wollten wir den Sender kennen, für den wir arbeiten sollten.
Im Unterricht hörten wir Ausschnitte aus Sendungen von anderen Schulen und sprachen darüber. Dann bildeten wir zwei Gruppen: die Klicker-Gruppe und die Musik-Gruppe.
In der letzten Woche vor unserer Sendung arbeiteten wir täglich 2 Stunden in unseren Gruppen, denn wir wollten auf unseren großen Tag ja gut vorbereitet sein.
Endlich war es soweit: Am Mittwoch, dem 11.5.2015, kurz nach Schulschluss fuhr der große Übertragungswagen des WDR auf unseren Schulhof. Weit kam er allerdings nicht, denn dicke Äste eines Baumes versperrten ihm den Weg. Doch die Männer wussten Rat: Herr Zarilli holte eine Leiter, der Fahrer des LKW stieg rauf und sägte die störenden Äste ab.
Nachdem der Ü-Wagen seinen Platz gefunden hatte, begann das Team von der Technik sofort mit der Arbeit: Kabel verlegen, Koffer schleppen ...
Zum Glück hatte Herr Zarilli vorher schon den Klassenraum der 3a leer geräumt. So konnten die Techniker alles in Ruhe auspacken und aufbauen.
Schon bald sah die Klasse
wie ein richtiges Tonstudio aus.
Auf den Bänken sollten wir während der Probe und der Sendung sitzen.
Übrigens, auf dem Stativ ganz links seht ihr eine Kamera. Die nahm alles auf, was in dem Raum passierte und schickte die Bilder in den Ü-Wagen.
Am nächsten Tag war "KiRaKa-Tag".
Pünktlich um 8.45 Uhr kam das KiRaKa-Team. Die Klicker-Mitarbeiter gingen sofort in den Musikraum und richteten dort ein kleines Büro ein. Dann suchten sie am Computer die Agenturmeldungen für die Klicker-Nachrichten aus.
Um 9.30 Uhr begann die Klicker-Werkstatt. Die Klickerkinder erzählen:
Wir starteten mit dem gemeinsamen Spiel "Hap". Jedes Mal, wenn Christine oder Margarethe "Hap" riefen, mussten wir den Daumen unseres rechten Nachbarn einfangen und unseren eigenen beim linken Nachbarn wegziehen. Wir hatten dabei viel Spaß zusammen und die Anspannung war erst einmal wie weggeblasen.
Margarethe überprüfte dann, ob wir uns mit den wichtigen "W-Fragen" einer Nachricht auskannten. Wir waren sehr gut vorbereitet, stellte sie fest.
Zum Abschluss schickte sie uns auf eine Reise von der Schule nach Papenburg zu dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt. Damit wir uns das besser vorstellen konnten, schlossen wir alle die Augen. Wir fuhren mit einem Doppeldeckerbus, der auch fliegen und schwimmen konnte. Und das Schiff hatte ein Fußballfeld.
Darauf spielten Jungen gegen Mädchen.
Victoria stand im Tor und Dominik schoss.
Dann wurde es wieder ernst. Von 10 Agenturmeldungen sollten wir 5 für unsere Klicker-Nachrichten aussuchen. Mit Argumenten pro und contra sollte jeder die anderen Kinder der Gruppe von der eigenen Auswahl überzeugen. Am Ende zählte die Mehrheit.
Die Nachrichtensprecher zogen dann - wie bei einer Verlosung - ihre Nachricht. Und so begann die Arbeit in den Redaktionsgruppen. Immer ein Erwachsener war dabei, der die Nachricht aufschreiben sollte.
Die Erwachsenen lasen die Agenturmeldung noch einmal vor. Dann überlegten die Klicker-Kinder gemeinsam, was an der Nachricht für Kinder besonders wichtig ist und formulierten daraus eine Nachricht, die Kinder verstehen und die auch interessant finden.
Für die Musik-Kinder sah der Vormittag ganz anders aus. Hier ihr Bericht: Ab 9.30 Uhr besichtigten wir in kleinen Gruppen den Ü-Wagen.
Zuerst fiel uns der große Monitor mit dem Bild von unserem Studio auf - ihr erinnert euch an die Kamera? Und dann all die vielen Knöpfe - wie soll man sich da zurechtfinden? Aber Michaela fand das alles gar nicht so kompliziert.
Um 10.30 Uhr lernten wir Ralph Erdenberger, den Moderator unserer Sendung kennen. Schon nach kurzer Zeit waren wir so vertraut mit ihm, dass alle Aufregung wie weggeblasen war.
Dann kam Oliver Wenhold. Ralph begrüßte ihn und sein merkwürdiges Instrument: "Es hat einen langen Hals mit einer Schnecke. Es hat Wirbel und einen Stachel. Es ist aber keine Biene."
Klar: Das konnte nur ein Cello sein.
Bevor Oliver sein Instrument auspackte, fragte er uns: "Ist mein Cello größer als Dilara oder kleiner?"
Mit dieser Frage hatte Oliver uns ganz schön reingelegt: Eigentlich war das Cello kleiner als Dilara, aber mit ausgefahrenem Stachel war es deutlich größer als Dilara.
Normalerweise spielt Oliver im WDR Funkhaus-Orchester. Aber heute spielte er nur für uns, und zwar ein Stück von Johann Sebastian Bach.
Plötzlich war es ganz still im Senderaum. Kinder und Erwachsene lauschten der Musik und fühlten sich sehr wohl dabei.
Wir probten noch die KiRaKa-Hymne "Sendezeit",
unsere Klangeschichte
und das Lied von der Motte Lotte.
Während unserer Probe hatte der Techniker alle Hände voll zu tun. Schließlich sollte alles so gut wie möglich bei den Radio-Hörern ankommen.
Auch für die Produktionsassistentin Margarethe gab es jede Menge Arbeit: Mit der Regisseurin Stefanie und mit Ralph musste sie den genauen Ablauf der Sendung absprechen.
Die Fragen, die Ralph uns stellte, konnten wir alle sehr gut beantworten und an das Mikro gewöhnten wir uns schnell.
Von 13.30 Uhr - 14.30 Uhr hatten wir Mittagpause. Dazu hatten uns die Eltern ein köstliches Büfett aufgebaut.
Nicht nur wir waren begeistert, sondern auch das KiRaKa-Team. So etwas hatten sie noch nie erlebt.
Bei herrlichem Sonnenschein konnten wir das Essen draußen auf dem Schulhof genießen.
Während es uns draußen richtig gut ging, wurde im Teamraum noch fleißig gearbeitet:
Die Nachrichten der Klicker-Kinder mussten abgetippt und ausgedruckt werden. Schließlich sollten sie bei der Sendung alles gut ablesen können.
Um 13.30 Uhr versammelten sich alle im Senderaum zur Generalprobe oder zum warm up, wie die Profis das nennen.
Nachdem Ralph ein paar Späße mit dem Mikrophon gemacht hatte, lasen die Klickerkinder ihre selbst verfassten Nachrichten vor.
"Die USA und Kuba haben seit vielen Jahren Streit. Beide Länder durften keine Geschäfte miteinander machen ..." |
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"Viele Menschen haben sich in diesem Winter mit Grippe angesteckt..." |
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"Seid ihr schon mal einem Delfin mit Buckel begegnet? Das könnt ihr vielleicht mal erleben..." |
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"Archäologen haben gestern in Regensburg im Bundesland Bayern 250 Jahre alte Backwaren gefunden..." |
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"Gestern besiegte Bayern München den ukrainischen Verein Donezk mit 7:0..." |
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"Heute ist das perfekte Wetter um draußen zu spielen..." |
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"Habt ihr das gehört? Das wird wahrscheinlich am Wochenende passieren. Es wird regnen!" |
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"Unsere Nachrichten findet ihr gleich auch im Internet. Guckt mal hier nach: www.kiraka.de" |
Alle waren sehr konzentriert und es klappte hervorragend. Einige Kinder wunderten sich:
"Warum leuchtet denn die Lampe nicht?"
Der Blick auf die große Uhr verriet es ihnen: "Wir sind ja noch gar nicht auf Sendung!"
Noch ein kleines Tänzchen und dann hörten wir auch schon den Vorspann zu unserer Sendung. Jetzt brannte auch die Lampe:
Und dann lief alles genau so ab, wie wir es vorher geübt hatten, nur dass alles noch viel besser klappte.
Ralph begrüßte die Kinder und Oliver.
Die Klicker-Kinder lasen ihre Nachrichten vor.
Zum Halb-Playback sangen wir live die KiRaKa-Hymne. Oliver begleitete uns dabei auf seinem Cello.
"Heut gibt's was auf die Ohren und zwar für alle Klassen;
mit vielen Instrumenten - es ist kaum zu fassen..."
"Wir haben Profis mit dabei, die geben Rückenwind.
Hört mal hin wie cool ein Cello klingt..."
"Den ganzen Tag geübt und Nachrichten geschrieben.
Hier wird jede Menge Aufwand betrieben..."
"Und am Ende des Schultags ist Sendezeit.
Wir haben Instrumente und wir sind bereit.
Wir machen Musik und das wird wunderschön.
Es wird Zeit das Radio laut aufzudrehn."
"Das Lied geht nun zu Ende, die Sendung kann jetzt starten.
Ihr seid mit dabei, braucht keine Entrittskarten..."
Ralph sprach mit Oliver über sein Instrument. Wir konnten es sehen, die Hörer aber nicht.
Darum beschrieben die beiden das Aussehen des Cellos mit der Schnecke, den 4 Wirbeln, den beiden F-Löchern ...
Bevor Oliver noch einmal die Solo-Suite von Johann Sebastian Bach spielte, schlug Ralph vor: "Vielleicht könnt ihr die Augen schließen und eine kleine Traumreise mitmachen. Mal gucken, welche Bilder bei euch auftauchen."
Magdalena: "Ich war in einer fröhlichen Welt und hab mir vorgestellt, dass ich es gespielt hab. Ich hab mir auch vorgestellt, wie lange ich gebraucht habe um das Lied zu üben." |
Anschließend durften wir Fragen stellen, und zwar an das Cello:
"Wie klingt es, wenn du an jemanden denkst, den du sehr magst?"
"Wie klingt es, wenn du böse bist?"
"Wie klingt es, wenn du träumst?" ...
Die Antworten gab uns - natürlich das Cello. Wir wussten gar nicht, dass man sich mit einem Instrument so gut unterhalten kann.
Zum Halb-Playback sangen wir dann das Lotte-Lied und erzählten von unserem Film-Projekt.
Endlich kamen die Kinder-Celli zum Einsatz. Florence und Dogan durften darauf spielen. Für beide war es eine Premiere.
Florence zog den Bogen über die tiefste Saite des Cellos und wir hörten - einen wunderschönen, warmen Ton. Dogan spielte gleich zwei verschiedene Töne und auch die klangen richtig gut.
Vor Wochen schon hatten wir Ralph 4 Begriffe geschickt:
- fliegendes Auto, das sprechen kann,
- Roboter-Hund
- alte Dame
- Roboter
Seine Hausaufgabe war: Schreibe eine Klanggeschichte, in der diese Figuren eine wichtige Rolle spielen. Deine Geschichte muss natürlich nur in der Zukunft spielen.
Die fertige Geschichte schickte Ralph uns zur Schule und wir überlegten uns viele verschiedene Klänge dazu:
quietschende Luftballons, Keyboard, Geige, Metallophon, Becken, ... Gemeinsam mit Ralph führten wir unsere Geschichte auf.
Zum Schluss der Sendung spielte Oliver zum Halb-Playback "He's a pirate" und wir tanzten dazu.
Nach der Sendung stellten wir uns mit Ralph und Oliver noch zu einem Erinnerungsfoto vor dem großen Ü-Wagen auf.
Die KiRaKa-Mitarbeiter verteilten noch kleine Geschenke
und Ralph gab Autogramme.
Gegen 16.00 Uhr verließ der große Übertragungswagen unseren Schulhof. Eigentlich schade, denn wir hatten uns schon so an ihn gewöhnt.