Auf Spurensuche


Mit einem Stadtplan in der Hand machen wir uns auf Spurensuche nach den Resten römischer Bauten im heutigen Köln.

Wir betreten das römische Köln durch das rechte Seitenportal des Nordtores, das heute auf der Domplatte steht.

Auf der Feldseite des Tores
sind noch Verzierungen zu erkennen.

Das Nordtor wurde bei der Gründung Kölns im Jahre 50 n. Chr. erbaut und hatte damals drei Durchgänge. Die große Mitteldurchfahrt konnte durch ein Fallgitter verschlossen werden. Die Führung des Fallgitters ist teilweise noch erhalten.

In der Tiefgarage unter der Domplatte entdecken wir noch Fundamentreste des Nordtores, Teile der römischen Stadtmauer und einen Kellerraum, der einmal zu einem römischen Privathaus gehörte.
Wir verlassen das Nordtor und suchen die römische Hafenstraße.

Es ist gar nicht so leicht, über das Pflaster zu gehen: einige Steine liegen weit auseinander, andere wieder eng beieinander, einige Steine liegen höher, andere tiefer.

Direkt neben der Hafenstraße steht ein kurzes, nachgebautes Stück eines römischen Abwasserkanals. Neugierig wie wir sind klettern wir hoch und entdecken tief unten im Kanal ein 1-Cent-Stück.

Am Ende der Hafenstraße schauen wir uns noch eine alte römische Brunnenfassung an. Aus den Brunnen schöpften die Römer früher Grundwasser.

Im Römisch-Germanischen Museum wartet schon Herr Kleuver auf uns.

Er zeigt uns auf einem Stadtplan, wie das römische Köln ausgesehen hat. Heute ist Köln 400-mal größer als damals.

Im Museum sind Gegenstände aus Stein, Glas, Ton und Metall ausgestellt, die man bei Ausgrabungen in Köln gefunden hat.

In solch einer Glastaube verpackt schenkten reiche, römische Männer ihren Frauen Schminkpulver. Um an das Pulver kommen zu können, mussten die Römerinnen vorsichtig den Schwanz der Taube abknicken.

Auf diesem kunstvoll hergestellten Glas steht in griechischer Sprache der Spruch: Trinke, damit du immer gut lebst.

Herr Kleuver führt uns auch zu dem Mittelbogen des Nordtores, der im Museum aufgestellt ist.

Auf der Feldseite ist in großen Buchstaben eingemeißelt: CCAA. Das ist die Abkürzung für den Namen des römischen Köln. Der lautet nämlich auf lateinisch: Colonia Claudia Ara Agrippinensium.

Marcus Valerius Celerius war Veteran der 10. Legion. Er war so reich, dass er sich ein Speisesofa, einen Dreifuß (dreibeinigen Tisch) und Sklaven leisten konnte. Das alles lesen wir mit der Hilfe von Herrn Kleuver von dem Grabstein ab.

Das Dionysosmosaik wollen wir natürlich auch noch sehen.

Es wurde an dieser Stelle gefunden. Weil es so wertvoll ist, baute man das Museum drum herum.

Nach einer kurzen Mittagpause im Museum setzen wir unseren Rundgang durch das römische Köln fort. Leider hat es in der Zwischenzeit angefangen zu regnen.

In dieses turmartig gestaltete Haus sind Reste eines römischen Rundturmes einbezogen. In das Pflaster des Gehweges ist eine Bronzeplatte eingelassen.

Sie zeigt den Verlauf der römischen Stadtmauer im Stadtplan des heutigen Köln. Türme und Tore sind durch Symbole zu erkennen.

Solche Platten sind übrigens vor jedem bedeutenden römischen Bauwerk in den Bürgersteig eingelassen.

Nach ein paar Schritten treffen wir auf ein großes Mauerstück, das mitten auf dem Gehweg steht.

Hier erkennen wir gut, wie die Mauer gebaut wurde.

Wir messen nach und stellen fest, dass die Mauer ungefähr 2,40m dick ist.

Wir kommen zum nächsten römischen Baurest. Er ist noch sehr gut erhalten.

Es handelt sich um einen Wachturm zwischen zwei Mauerstücken. Auch ein Stück des Fundamentes wurde mit ausgegraben.
Die römischen Bauleute haben die Mauer mit Hilfe eines Gerüstes gebaut. An Turm und Mauer kannst du noch die Löcher sehen, in denen einst die Balken des Gerüstes steckten.

Der Römerbrunnen, der neben dem Zeughaus steht, wurde 1915 gebaut und soll an die römische Vergangenheit Kölns erinnern. Auf zwei Säulen sieht man die Wölfin, die Romulus und Remus gesäugt hat. In den Brunnen sind Tafeln eingelassen.

Die Tafeln zeigen Bilder aus dem römischen Leben und von bedeutenden Römern. Hier sind Augustus, Agrippina und Claudius dargestellt.

Unter der Brunnenanlage befindet sich das Fundament eines römischen Stadttores. Die Form des Brunnens soll daran erinnern.

Eigentlich wollten wir hier oberhalb des Brunnens Picknick machen, aber es regnet immer noch.

Die römische Stadtmauer war ursprünglich fast 4 Kilometer lang, und 19 Türme waren in sie eingebaut. Sie verlief auch entlang dieser Straße. Hier bildet sie heute noch die Rückwand des Stadtmuseums. Der Mauerkern ist hier gut zu erkennen.

Erst am Ende der Straße endet der Mauerrest. Auf der Tafel steht:

Römische Stadtmauer - Nordseite
50 n. Christus

Dieser Eckturm - der Römerturm - steht am Ende der Nordmauer. Man weiß nicht, wie der obere Abschluss ausgesehen hat. Der Zinnenkranz jedenfalls ist nicht echt.

Wir finden es faszinierend, wie die Römer aus verschiedenfarbigen Steinen so schöne Muster mauern konnten.

Nur ein paar Schritte weiter treffen wir auf den Helenenturm. Er ist eine stark mit Efeu bewachsene Ruine. Sie soll an die heilige Helena erinnern. Sie war die Mutter des Kaisers Konstantin.

Die nächsten Mauerreste finden wir in der Clemensstraße. Auch hier hat man einfach die neuen Häuser auf die alte Stadtmauer gebaut.

Dieses Mauerstück befindet sich in einer Grünanlage.

Es ist ungefähr 140 m lang und so stark mit Efeu und Moss bewachsen, dass wir es kaum noch erkennen können.

Den Turm, der zu dem Mauerstück gehörte, hat man fast ganz abgetragen.

Das war einmal der südwestliche Eckturm der römischen Stadtbefestigung.

Wir folgen der neuzeitlichen Mauer, die an der Stelle errichtet wurde, an der früher einmal die römische Mauer gestanden hat.

Der Regen wird immer stärker. Darum beschließen wir, uns nur noch die Turm- und Mauerreste an der Kaygasse anzusehen.

Auf dem schnellsten Weg machen wir uns wieder auf in Richtung Bahnhof.

Ziemlich durchnässt verlassen wir das römische Köln. Bestimmt kommen wir noch mal wieder.

Unsere Spurensuche nach den Resten römischer Bauten war sehr anstrengend. Trotzdem hat sie uns allen viel Spaß gemacht.

Klasse 4a (06/07)